Geschichte und Konzept
Die GGS Bennert liegt in ländlicher Umgebung am Ortsrand von Leichlingen. Der Standort der Schule zwischen Gärten und Feldern, die große Spielwiese und die Nähe zu Bach und Wald bieten ein außergewöhnliches Lernumfeld.
Die Schule Bennert ist die älteste Schule Leichlingens. Sie kann auf eine über 300-jährige Tradition zurückblicken.
Seit 1997 wurde das traditionelle Jahrgangsklassensystem schrittweise durch die Einrichtung eines jahrgangsübergreifenden Unterrichtssystems abgelöst. Im Schuljahr 2000/2001 wurden sechs Lerngruppen jahrgangsübergreifend mit Kindern aus allen vier Schuljahren eingerichtet.
Im Oktober 2002 wurde mit dem Anbau von zwei großen neuen Klassenräumen begonnen. Gleichzeitig wurden der Toilettentrakt und die Umkleideräume im Sportbereich erneuert und das Lehrerzimmer aus dem Flurbereich in einen eigenen Raum verlegt. Nach den Sommerferien 2003 waren alle neuen und umgestalteten Räume nutzbar.
Im Februar 2008 konnte im hinteren Gartenbereich ein „Grünes Klassenzimmer“ eingeweiht werden, in dem Unterricht im Freien stattfinden kann.
Seit 2014 erfreut sich die Schule über einen Mehrzweckraum, in dem gesungen, gewerkt und unterrichtet wird.
Seit 2014 erfreut sich die Schule über einen Mehrzweckraum, in dem gesungen, gewerkt und unterrichtet wird.
Der jahrgangsübergreifende Unterricht
In der GGS Bennert lernen die Kinder in sechs Lerngruppen in Anlehnung an das reformpädagogische Konzept des Jenaplans von Peter Petersen.
Aus der an unserer Schule praktizierten Unterrichtsform der Jahrgangsmischung 1 – 4 ergeben sich für die Kinder zahlreiche Vorteile. Jedes Kind gehört innerhalb seiner jahrgangsgemischten Lerngruppe einer überschaubaren Jahrgangsgruppe mit in der Regel sechs Kindern an.
In allen Lerngruppen bestehen ähnliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Klassenraumgestaltung, Klassengröße und durch die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer erteilte Stundenanzahl. Die Stoffverteilung wird möglichst gleich gehalten.
Durch das Vermitteln des Stoffes in Kleingruppen entsteht eine sehr intensive und effektive Unterrichtsatmosphäre. Jedes Kind wird in seiner Individualität und mit seinem persönlichen Lernfortschritt von den Lehrkräften und von den anderen Kindern wahrgenommen. Es erhält kontinuierliche Beachtung, bleibt dadurch eher aufmerksam und mit Freude bei der Sache. Jahrgangsübergreifendes Lernen bietet sowohl den langsam als auch den schnell lernenden Kindern Vorteile. Die einen haben die Gelegenheit, Lernstoffe mit den Jüngeren der Gruppe noch einmal aufzuarbeiten, die anderen können teilweise schon am Stoff des nächsten Jahrganges mitarbeiten oder problemlos die Jahrgangszugehörigkeit innerhalb der Lerngruppe wechseln.
Das Unterrichten ist ungewöhnlich effektiv. Den Kindern bleibt großer Raum, Gelerntes selbstständig anzuwenden, zu erweitern oder anderen Kindern zu erklären. Diese Selbstständigkeit stärkt wiederum das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie fragen nach, hören einander zu, lassen den anderen ausreden, nehmen ganz allgemein aufeinander Rücksicht und helfen anderen bei Schwierigkeiten, ohne ihre eigenen Interessen zu vernachlässigen.
Es gibt häufig Gelegenheit zu Freiarbeit. Während dieser Phasen können die Kinder sich Arbeiten aussuchen, von denen sie glauben, sie eigenständig oder in Partnerarbeit bewältigen zu können. In Tages- oder Wochenplänen erfüllen alle Kinder Pflichtaufgaben und können nach deren Fertigstellung zusätzliche Inhalte aussuchen und erarbeiten. So wird allen Kindern die Möglichkeit gegeben, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten.
Um differenziert und störungsfrei arbeiten zu können, wird der Schulmorgen durch Rituale und Regeln, der Klassenraum durch äußere Ordnung strukturiert. Die Einhaltung der Regeln, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft soll in der Klassengemeinschaft oberstes Prinzip sein. Weil sich die jüngeren Kinder am Sozialverhalten der älteren Kinder orientieren, übernehmen sie die in der Klasse vereinbarten Verhaltensregeln schnell und selbstverständlich. In der Regel erledigen die Kinder auch ihre Hausaufgaben stärker in Eigenverantwortlichkeit, da sie gewohnt sind, in der Schule selbstständig zu arbeiten.
Lehrkräfte und Kinder entwickeln Ideen, wie das Lernen innerhalb der Gruppen zu organisieren ist. Innerhalb des Klassenzimmers und im gesamten Gebäude gibt es Plätze, an denen Kinder alleine und ungestört - oder in Gruppen ohne die anderen zu stören - arbeiten können. Die Türen der Klassenräume bleiben während des Unterrichts meist geöffnet. Dazu bedarf es auf der einen Seite der gegenseitigen Rücksichtnahme, ermöglicht aber andererseits Anteilnahme an und Offenheit für Belange der anderen Klassen. Es ergibt sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den einzelnen Lerngruppen.
So lernen die Kinder nicht nur, was die Lehrpersonen ihnen zeigen, sondern gewinnen die Selbstkompetenz, Lernprozesse eigenständig zu organisieren und ihr Wissen weiterzugeben. Ihre Wertschätzung untereinander, die Wahrnehmung ihrer Stärken und Schwächen, ermöglicht es den Kindern, Hilfe anzubieten oder diese bei Klassenkameraden zu suchen.
In dem Maße, in dem die Kinder Verantwortung im Unterricht übernehmen, nimmt die Lehrerin/der Lehrer eine helfende, beratend unterstützende Rolle ein.